Sanierungsschwerpunkt Gebäudesanierung

Aufgrund des defizitären Gebäudezustandes im gesamten Sanierungsgebiet wurde ein Handlungsschwerpunkt auf die Sanierung von Gebäuden und baulichen Anlagen gelegt. Dabei stand der sensible denkmalpflegerische Umgang innerhalb der historischen Altstadtbebauung stets im Vordergrund. Gebäude aus verschiedenen Epochen der Stadtentwicklung vereinen sich auf einem relativ kleinen Stadtgebiet und stellten alle Beteiligten vor nicht alltägliche Herausforderungen.

Der Sanierungsschwerpunkt der Gebäudesanierung ist ein wichtiger Indikator für den Erfolg der Stadtsanierung allgemein. Dieser umfasst neben der Sanierung historischer und zeitgenössischer Gebäude auch die bauliche Arrondierung und damit die Schließung von Baulücken in der Altstadt. Wie in jedem Bereich der Stadtentwicklung musste aber auch dieses Thema in einen Querbezug zu anderen Handlungsschwerpunkten gesetzt werden und die Belange u.a. des Stadtbildes, des öffentlichen Raums wie auch der Infrastruktur berücksichtigen.

So konnte durch zahlreiche Maßnahmen – insbesondere umfangreicher Gebäudesanierungen auf dem Kirchberg sowie einer Umgestaltung der Freifläche am Alten Hafen unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Anforderungen – ein Großteil der historischen Stadtsilhouette wiederhergestellt werden. Bei den Sanierungen wurde besonderer Wert auf städtebauliche Details gelegt und damit die Identität der historischen Altstadt gestärkt. Ein Schwerpunkt stellte dabei die Rekonstruktion und der Wiederaufbau der St.-Marien-Andreas-Kirche als Wahrzeichen der Stadt Rathenow dar.

Für den Erhalt und für die Wiederherstellung historischer Bausubstanz im Bestand konnten mehr als 50 private Eigentümer mit Städtebaufördermitteln bei der Sanierung ihrer Gebäude unterstützt werden. Diese Unterstützung trug maßgeblich zur Zielerreichung der Wiederherstellung eines stadtbildprägenden Bildes im Sanierungsgebiet bei.

Auch mit den vier neugebauten Wohnhäusern Am Schleusenkanal und die baulichen Arrondierungen im Bereich Bergstraße konnte ein Teil der historischen Stadtsilhouette wiederhergestellt werden.

Einhergehend mit der Gebäudesanierung und der damit verbundenen Aufwertung der baulichen Substanz konnte auch die altstadttypische Mischnutzung aus Wohnen und Arbeiten sowie der Faktor Erholung und Kultur bewahrt werden.

vorher
nachher

 

Sanierungssteckbrief Gebäudesanierung


Anzahl der Gebäudesanierungen:
73

Art der Gebäude: private und öffentliche Bauten, Sonderbauwerk (Kirche)

Summe der Förderung: 7,0 Mio. Euro

Förderungsschwerpunkte: Dächer, Fassaden, Fenster und Türen, teilweise Innenausbau

Spanne des Baualters sanierter Gebäude:
ältestes Bauwerk: Sankt-Marien-Andreas-Kirche 1. Hälfte des 13. Jh.

jüngstes Gebäude: Zeilenbebauung Baustraße, Mitte 20. Jh.